Das plastische Werk von Karl Heinz Krauskopf hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Die getönten Gipsschnitte und die dezent farbig angelegten Keramikreliefs zeigen eine glückliche Symbiose von Formempfinden und Farbgebung. Weiter ausgereift könnten sie eine neue Art der plastischen Malerei werden...
Die keinen Bronzen, in der verlorenen Form gegossen, sind eine Symbiose von schwellenden und bizarren Formen. Durchaus an menschliche Gestalten erinnernd, aber doch zugleich in voller Absicht torsohaft, wirken sie nur in der Verteilung des plastischen Volumens wie ein Akt. Diese kleinen Stücke sind gut anzusehen, wie sie stehen, schnell zu begreifen, in geheimer Spannung. Die Oberfläche mit Zeichen von Gravuren, so, als wären es eingerollte grafische Blätter.
Auch bei den Holzplastiken spielt noch die Erinnerung an Menschengestaltiges hinein. Doch der Ineinanderdrang der Formen läßt spüren,
daß nichts als die elementare Formulierung eines Lebensvorgangs gemeint ist. Was die Form an Masse verliert, gewinnt sie an Raum hinzu. Durch diese freiere Beweglichkeit errichtet sich ein Binnenraum. Er wird nicht nur geformter Bestandteil der Figur, sondern auch Katalysator vom Umschlossenen ins Umschließende. Man würde diesen Künstler mißdeuten, wenn man glaubt, die Kunst diene ihm vor allem zur Entladung einer subjektiven Ausdrucksnot.
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