Die Sorgsamkeit, ja Bedachtsamkeit der Ausführung ist für Karl Heinz Krauskopf bezeichnend.
In den vom Künstler entwickelten "Monolinoldrucken" - abgeleitet vom Linolschnitt - wird die Farbe wieder kräftiger. Ihre Leuchtkraft verrät den Grundtenor von Karl Heinz Krauskopfs Schaffen: Heiterkeit und Optimismus, schöpferische Freude. Das Grundgerüst dieser suggestiven Blätter bilden geometrische Formen. Dazu kommt Landschaftliches in meist offenen Formationen als Erinnerung oder Erfindung. Dies schiebt sich ins Geometrische ein, rückt vor oder wird zurückgedrängt, manchmal in leuchtenden Farbflächen, die aufbrechen. Oft ist nur eine Farbe Stimmungsträger, Leitmotiv der Komposition. Zuweilen mit pointiert gesetzten Eisprengseln. Oder er legt über Schwarz andere Farben und umgekehrt. Dadurch wird die Farbbasis geändert und die darunter liegenden Farben schimmern durch.
Daraus resultieren die Frische und das überraschende Moment der Blätter.
Auch bei den Hinterglasbildern spürt man diese Frische der Farben. Auch hier hat die Farbe eine natürliche Autonomie. Verbunden mit Form und Fläche erzeugt sie im Beschauer einen psychologischen Mechanismus von Bewußtheit, Erfahrung und Aktion. Das Programm dieser Malerei realisiert sich in der strukturellen Einbindung der Einzelform in das vielfältige Geflecht des Bildraumes, in der lyrischen Auflösung des Naturgegenstandes. Die Elemente halten einander de Waage, so daß die Wirkung des Stillschwebenden und die des dynamisch Belebten zur Entfaltung kommt.
Bei den kleinformatigen leichten Aquarellen dagegen verschiebt sich die kompositionelle Gliederung von Farbe und Form. Der Zusammenklang wirkt verhaltener. Die Farbigkeit wird locker und pastos. Die Grenzen der Farbfelder verschmelzen miteinander.
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