Zu einer solchen Gegenüberstellung fordert Kurt Zimmermanns "Heiliger Franziskus, zu den Fischen predigend" mit dem "Heiligen Franiziskus, zu den Vögeln predigend" von Gretel Gemmert geradezu heraus. Beide Werke entstanden im Todesjahr von Zimmermann 1961. Gretel Gemmerts "Heiliger Franziskus" wirkt wie eine Antwort auf die Bildidee nicht mehr ihres Lehrmeisters, sondern ihres Freundes und Kollegen.
Für die christliche Ikonographie ungewöhnlich, lassen beide Bildhauer ihre Heiligen sitzen, wozu eine einfache Stütze als Sitzfläche dient. Das Motiv des Sitzens drückt die Autorität des kirchlichen Lehrers aus. Auch der "Heilige Albertus Magnus" von 1960 wird als Kirchenlehrer von Zimmermann in sitzender Haltung dargestellt. Beide Heilige sind schmalbrüstige, asketische Mönchsfiguren, das Haupt von Kurt Zimmermanns Franziskus ist von einer Kapuze bedeckt seine Augen sind in der Meditation geschlossen.
 Übersicht    Seite 1    Seite 2    Seite 3    Seite 4    Seite 5