Diese Bronzemädchen sind ebenso kleine Göttinnen wie Teenager. 23 Plastiken sieht man aus der Zeit zwischen 1940 und 1960, dazu auch Zeichnungen in Tusche, Rötel, Sepia. Ihre melodischen, sensiblen, fließenden Umrißlinien bestricken. Kein Leerlauf, sondern mit Empfindung und Geist erfüllte Sparsamkeit: ein Mädchen "Aus Paris" zu Beispiel, ein Sitzender Akt', eine rot lavierte "Skandalöse Tänzerin".
Kurt Zimmermann, der in den dreißiger Jahren bei Flechtheim/Cassirer und Neuendorf in Berlin ausstellte, der 1945 eine Berufung an die Dresdner Kunstakademie ablehnte, war seitdem freischaffend in Düsseldorf tätig und der Rheinischen Sezession verbunden. In öffentlichem oder kirchlichem Auftrag entstanden beispielsweise die "Artistin" für Schloß Brühl (jetzt im Palais des Bundespräsidenten), das ,Mädchen von Xanten" für die Xantener Dombauhütte, eine Heine-Porträtbüste im Düsseldorfer Rathaus
und ein Kreuzweg im Kaiserswerther Dom, seine letzte Arbeit in Stein.
Karl-Heinz Krauskopf, Sohn eines Möbeltischlers aus Ratingen, hat sich immer gewünscht, Orgel spielen zu können. Gern wäre er Dirigent geworden. Der 14jährige bekam eine Ausbildung als Chemigraph. Doch sein Weg zur Kunst war nicht aufzuhalten. Erster Malunterricht bei Peter Janssen in Düsseldorf bereitete ihn auf das Akademiestudium in den Nachkriegsjahren bei Goller, Heuser, Heinz May und Otto Coester vor. Damals entstanden die Zirkusbilder des 17jährigen, von denen man einige in der Ausstellung sieht.
Schon die um 1957/58 gemalten Landschaftsaquarelle und Ölbilder aus Südfrankreich oder Jugoslawien sind leicht strukturell-kubistisch aufgelöst, und bald sollte Krauskopf sich ganz der Abstraktion hingeben.
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