Nicht sozialpolitisches Engagement oder ein verblasener pseudophilosophischer Unterbau sind Antrieb für die bildnerische Arbeit von Karl Heinz Krauskopf, sondern eine reich strömende, an sich selbst sich immer wieder entzündende formale Phantasie, die den Impuls mehr aus dem Erlebnis der Welt, die Bildform aber aus der Obersetzung des Weltberichtes in eine eigene, seit zwölf Jahren völlig ungegenständliche Zeichen- und Bildsprache findet. Schüler der Kunstakadernie in Düsseldorf, fand der junge Maler und Graphiker Ende der vierziger Jahre, bald nach dem großen Krieg, bei Werner Heuser und Bruno Goller, bei Richard Schreiber und Heinz May Rat, Hilfe und eine ausgezeichnete Ausbildung. Handwerklich darüber hinaus ausgebildet als Chemigraph und "Farbätzer", verfügt Krauskopf über ein profundes technisches Können, das ihm Sicherung des materiellen Lebens durch einen (verwandten) "Brotberuf" aber auch - und das ist das Wesentliche - ein vom Technischen her nahezu
unbekümmertes künstlerisches Arbeiten ermöglicht. So ist der Arbeitsbereich in der Variationsbreite formaler Möglichkeiten sehr weit gesteckt: Neben einem von ihm eigentlich "erfundenen" Monolinoldruck (abgeleitet aus dem Linolschnitt) steht die virtuos beherrschte Radierung als Ätzung oder Aquatinta, schwarz-weiß oder farbig, etwas seltener heute der Holzschnitt, dafür häufiger das Aquarell. Die uralte Technik der Hinterglasmalerei wird geübt ebenso wie eine Kombination von Linoldruck und Collage - und in letzter Zeit in zunehmendem Maße das oft großformatige Bild, gemalt mit Oel, oder Akrylfarben.
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