sondern durch die Arbeit mit den plastischen Werkstoffen, deren unterschiedliche Eigenschaften nicht virtuos überspielt werden, sondern weitgehende Berücksichtigung finden: die nach Gipsmodellen gegossenen Bronzen sind in der Form offener, raumgreifender als die geschlossenen, kubischen Steinfiguren. Doch verbindet die Werke aus Bronze und aus Stein das Bemühen um die in sich geschlossene, einprägsame Gestalt, ein Bemühen, dessen Stadien am vollendeten Werk nicht mehr abgelesen werden können. Dem aufmerksamen Betrachter wird allerdings nicht entgehen, daß sich Gretel Gemmerts Figuren durch klare Bewegungsmotive auszeichnen, die von allen Ansichtsseiten her kenntlich sind: Resultat der intensiven Bemühungen, starke visuelle Eindrücke unter Berücksichtigung der statischen Gesetze und der Eigenarten der Werkstoffe in eine Form zu bringen, die nichts Zufälliges mehr hat, sondern im gelungenen Erfassen des Charakteristischen Gültigkeit besitzt.

Karl Bernd Heppe, 1979
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